Bei den Eileitern handelt es sich um sehr feine anatomische Strukturen mit einer empfindlichen fimbrienhaltigen Lumenoberfläche, die an die Teppichoberfläche erinnert, und exakt dem Transfer von winzigen Eizellen in die Gebärmutterhöhle dient.
Es ist daher sehr leicht, zum Verschluss der Eileter zu kommen, und dies erfolgt entweder aus externen Gründen, wie Adhäsionen, die das dünne Rohr einengen können, Zustand nach einer vorangegangenen Bauchoperation oder Entzündung, wie Appendizitis und Peritonitis, oder vom Inneren wegen Entzündung. Im letzten Fall ist die häufigste Ursache eine Chlamydienentzündung, die auf die empfindliche Oberfläche des Eileiterlumenss auswirkt und sie verändert.
Zu weiteren häufigen Ursachen eines Verschlusses zählen die Endometriose oder frühere ektope Schwangerschaften mit oder ohne chirurgische Entfernung des Eileiters. Angeborene Anomalien sind selten.
Selbstverständlich kann das Spermium auf eine Eizelle nicht treffen, wenn der Eileiter verschlossen ist, was zu keiner Befruchtung führt. Wenn nur ein Eileiter verschlossen ist, sinken die Chancen auf eine Befruchtung, aber nicht genau zu 50%, da es festgestellt wurde, dass die aus dem Eierstock freigesetzte Eizelle zum gegenüberliegenden Eileiter wandern kann, nicht aber immer regelmässig.
Wenn beide Eileiter verschlossen oder entfernt sind, besteht freilich keine Möglichkeit einer natürlichen Empfängnis. Genau für dies Problem wurde die IVF –Technik erfunden, die das Treffen der Eizelle mit dem Sperma ohne Eileitermediation ermöglicht.
Der Hydrosalpinx ist eine besondere Form vom verschlossenen Eileiter, da in seinem Innere Entzündungsflüssigkeit produziert und gesammelt wird, die im Falle einer IVF den Fötus zerstören kann.
Daher wird Frauen, die sich einer IVF unterziehen möchten, eine laparoskopische Entfernung der verschlossenen Eileiter empfohlen, obwohl der Hydrosalpinx an sich die Gesundheit einer Frau nicht gefährdet.
Der Anteil von Frauen mit verschlossenen Eileitern kann, auch bei Frauen, die bereits eine Schwangerschaft oder Geburt erreichten und eine erneute Schwangerschaft anstreben, 30% überschreiten. Die Diagnose der Durchgängigkeit der Eileiter wird entweder durch klassische Hysterosalpingographie oder durch andere Methoden wie Laparoskopie, Hysteroskopie und eine spezielle Ultraschalluntersuchung, die Hysterokontrastsalpingografie (HyCoSy), durchegeführt.