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In-Vitro-Fertilisation (IVF)

In-vitro-Fertilisation ist aktuell die absolute Wahl in allen Fällen von Unfruchtbarkeit, in denen andere einfachere Methoden von assistierter Reproduktion keine Lösung gegeben haben.

Bei männlichen Unfruchtbarkeitsproblemen ist außerdem die „ICSI“ (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) in Kombination mit TESE – FNA (Testikuläre Spermienextraktion – Feinnadelaspiration) die einzige Option für die Behebung des Problems.

 

IVF-Indikationen

Männlicher Faktor

  • Störungen der Spermaparameter

Weiblicher Faktor

  • Problematische Durchgängigkeit der Eileiter
  • Ovulationsstörungen
  • Endometriose
  • Unerklärliche Unfruchtbarkeit

 

Vorabprüfung des Paars

Vor Beginn eines IVF-Tests muss das Paar die folgenden Tests durchführen:

Für die Frau:

  • Hormonuntersuchung der Fortpflanzungsachse und der Schilddrüse (FSH, LH, E2, Prolaktin, TSH, PRG, Testo, DHEA-S, Τ3, Τ4,  )
  • AMH: Anti-Müller-Hormon (indirekter Indikator für das Niveau der Ovar-Leistungsfähigkeit bei Eizellen und die Schätzung der Effizienz der hormonellen ovariellen Stimulation)
  • Anti-TPO, anti-TG
  • Hysterosalpingographie
  • Gynäkologischer Ultraschall (Schätzung der Anatomie des Uterus und der Eierstöcke)
  • Embryotransfertests (bei einem engen oder verzerrten Zervixkanal wird eine zervikale Dilatation empfohlen)
  • Hysteroskopie (gegebenenfalls)
  • Allgemeine Blut- und Urinanalysen
  • Blutgruppe – Rhesus
  • Hämoglobin-Elektrophorese zum Ausschluss der Thalassämie usw.
  • Infektionskrankheiten (Hepatitis B und C, HIV, Syphilis)
  • Pränataldiagnosen (Mycoplasma, Chlamydien, CMV, Toxoplasma, Herpes II, Röteln)

 

Für den Mann:

  • Spermiogramm und Spermakultur
  • Allgemeine Blutanalysen
  • Blutgruppe – Rhesus
  • Hämoglobin-Elektrophorese zum Ausschluss der Thalassämie
  • Infektionskrankheiten (Hepatitis B und C, HIV, Syphilis)

In Fällen von nicht obstruktiver Azoospermie oder schwerer Oligoasthenoteratospermie, mit einer Konzentration von Spermakonzentration von weniger als 5 Millionen pro ml, werden zusätzliche diagnostische Tests empfohlen:

  • Kontrolle für Mukoviszidose
  • Kontrolle für Mikrodeletionen im Y-Chromosom
  • Karyotyp zum Blockieren arithmetischer oder struktureller Chromosomenanomalien

Protokolle für die Stimulation der Eierstöcke in IVF

Natürlicher Zyklus

Milde Eierstockstimulation – Ovulationsinduktion

Kontrollierte Stimulation der Eierstöcke für Mehrfachovulation

Langes Agonistenprotokoll

Kurzes Antagonistenprotokoll

IVM (In-vitro-Reifung)

 

Phasen der In-vitro-Fertilisation:

  • Kontrollierte hormonelle Stimulation der Eierstöcke
  • Eizellensammlung, Spermaprobenverarbeitung
  • Befruchtung von Eizellen
  • Embryonenkultur
  • Intrauteriner Embryotransfer
  • Kryokonservierung von Embryonen

Kontrollierte Stimulation der Eierstöcke für Mehrfachovulation
Jede Frau hat bereits seit der Geburt in ihren Eierstöcken alle Eizellen, die sie zu Lebzeiten verwenden wird (ca.1 Million je  Eierstock). Diese Zahl nimmt allmählich ab und erreicht im Menstruationsalter etwa 450.000. Die Anzahl der in die Reifungsphase eintretenden Eizellenbeträgt ungefähr 1000 pro Zyklus. Schließlich werden nur 1 oder 2 davon in der letzte Reifungsphasen  die Ovulation (Eisprung) erreichen. Der Rest wird zu ungesunden Ovarialfollikeln vom Körper zerstört.

Das Ziel der kontrollierten hormonellen Stimulation der Eierstöcke ist die Reifung von mehr als einem oder zwei Eizellen pro Zyklus. Zu diesem Zweck ist es notwendig, Gonadotropin-Hormone (öSH und LH) in Kombination mit GnRH-Agonisten (langes Protokoll) oder GnRH-Antagonisten (kurzes Protokoll) subkutan oder intramuskulär mittels Injektion  zu verabreichen. Ein wichtiger Faktor, der die „Antwort“ eines Eierstocks auf die verabreichte Behandlung beeinflusst, d.h. die Anzahl der später  reifenden Eizellen, ist das Alter der Frau.

Hormonelle Stimulation mit Gonadotropinen dauert in der Regel 9-12 Tage, um viele reife Eizellen zu produzieren. Der Beginn der Verabreichung erfolgt am 2.-3. Tag des Zyklus, nachdem sich die Frau zuvor hämatologischen Tests und Ultraschalluntersuchung des Endometriums und der Eierstöcke unterzogen hat. So wird das Vorhandensein von Zysten in den Ovarien ausgeschlossen. Die Dosis von Gonadotropinen wird täglich individualisiert und alle 3-4 Tage wird eine Nachkontrolle mit Bluttests und Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke und der Gebärmutter durchgeführt, so dass die verabreichte Dosis der ovariellen Reaktion und den Prüfungsergebnissen entsprechend angepasst wird. Reif sind die Ovarialfollikel mit einer Größe größer als 18 mm im Brutto-Durchmesser. Das Hormon Choriongonadotropin hCG wird verabreicht, um die endgültige Reifung der Ovarialfollikel zu induzieren, was 32 bis 36 Stunden später zu einer automatischen Ovulation führen wird.

Zur Vermeidung einer vorzeitigen Ovarialfollikelruptur und eines Eizellverlustes durch die hormonelle Stimulation werden Agonisten und Antagonisten verabreicht, die die Sekretion der Hormone der Gehirnhypophyse (FSH, LH) hemmen. Diese erlauben die schrittweise Erhöhung der Ovarialfollikel bis zu ihrer endgültigen Reifung, ohne das Risiko einer vorzeitigen Luteinisierung und eines Ovarialfollikelverlustes. Der Unterschied besteht darin, dass die GnRH-Agonisten täglich ab den 20. Tag des letzten Zyklus vor der Stimulation verabreicht und weiterihin bis zur Verabreichung der hCG administriert werden (langes Protokoll), während hingegen die GnRH-Antagonisten am 6. Tag nach der Gonadotropinen-Stimulation der hCG (kurzes Protokoll) verabreicht werden. Die zwei Protokolle scheinen die gleichen Schwangerschaftsraten pro Versuch zu haben. Das Protokoll des Antagonisten hat den Vorteil, dass weniger Injektionen verabreicht werden. Zudem erlaubt es mehr Optionen zur Verhinderung des ovariellen Hyperstimulationssyndroms.

Entnahme von Eizellen
Für die Aspiration von Eizellen ist keine Vollnarkose erforderlich. Der Anästhesiologe verabreicht intravenös eine leichte Narkose (Sedierung), während der Gynäkologe eine lokale Analgesie mit Xylocain im zervikalen Bereich gewährt.  Die Eizellen werden vom Eierstock transvaginal mit Hilfe des vaginalen Ultraschallkopfs entnommen. Dieser verfügt über einen Führer, durch den eine spezielle Eizellentnahmenadel von 17G Durchmesser durchgeht. Diese wird zum Ovarialfollikel durch die Scheidenwand geführt. Mit dieser speziellen Nadel wird die Aspiration des Ovarialfollikelinhalts durchgeführt. Die aspirierte Ovarialfollikelflüssigkeit  wird direkt von Embryologen kontrolliert, um Eizellen zu finden.

Die durchschnittliche Dauer dieses Eingriffs beträgt etwa 10-15 Minuten. Anschließend ist eine Ruhephase von mindestens 1 Stunde erforderlich. Das Paar wird von den speziell ausgebildeten Mitarbeitern unseres Zentrums über die Anzahl und Qualität der entnommenen Eizellen belehrt. Nach ausführlicher Besprechung der erforderlichen Medikamente kann das Paar das Zentrum verlasssen.

Die aspirierten Eizellen werden in Petrischalen mit speziellen Nährmedien  innerhalb eines speziellen Inkubators gelegt. Dort werden sie für 4-6 Stunden aufbewahrt, um die notwendigen Stoffwechselprozesse zu vollenden und zur Befruchtung bereit zu sein.

 

Spermasammlung und –Verarbeitung
Das am Tag der Eizellentnahme in einem speziellen Laborbereich durch Masturbation gewonne Ejakulat unterzieht sich einer speziellen Behandlung. Die Konzentration, die Beweglichkeit der Spermien und die Freisetzung von toxischen Substanzen werden verbessert. Zuerst wird die Probe zentrifugiert. Anschließend folgt die Technik der Dichtegradienten (Percoll), um die besten Spermatozoen in Bezug auf Lebensfähigkeit und Beweglichkeit auszuwählen.

Alternativ ist es möglich, eine kryokonservierte Spermaprobe des Ehepartners zu verwenden, die zu einem früheren Zeitpunkt gewonnen wurde (nur in besonderen Fällen).

In Fällen von Azoospermie werden die Hoden durch die FNA-Methode (Feinnadelbiopsie) oder TESE (offene Gewebebiopsie) unter lokaler Analgesie und leichter Anästhesie (Sedierung) biopsiert.  Im Biopsiematerial wird das Vorhandensein von unreifen oder reifen Spermien gesucht, damit sie für die Befruchtung der Eizellen verwendet werden können. Unser Labor ist eines der ersten Zentren in der Welt, welches unreife Spermatozoen (Spermatiden) verwendete. Vier Geburten von Kindern aus Spermatiden  in der Welt wurden in unserem Labor erreicht. Diese Ergebnisse wurden im Human Reproduction veröffentlicht.

Befruchtung
Die Technik der Befruchtung hängt von den Eigenschaften der Spermaprobe (Konzentration, Mobilität, Morphologie), der Anzahl der entnommenen Eizellen und der Fortpflanzungsgeschichte des Paares ab. Die zwei angewendeten Techniken sind die klassische IVF und die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI).

Befruchtung mit der konventionellen Methode – Klassische IVF
Diese Methode wird angewendet, wenn die Werte aller Samenparameter (Konzentration, Mobilität, Morphologie) normal sind. Bei dieser Methode werden die Eizellen zusammen mit einigen hunderttausend Spermien während der ganzen Nacht kultiviert.