In Fällen von instabilem Menstruationszyklus oder bekannter Anovulation verwenden wir ovulationsinduzierende Präparate wie Clomiphencitrat und alternativ Letrozol (FEMARA). Für die kontrollierte ovarielle Stimulation und die mehrfache Ovulation werden Gonadotropine in kleinen Dosen (75-150 IE täglich) verwendet.
Indikationen
- Frauen mit Anovulation (regelmäßiger transvaginaler Ultraschall)
- milde Stimulation der Ovarien bei Frauen mit geringer Reaktion auf klassische Erregung (poor responders)
- Frauen jünger als 35 Jahre
- in Fällen, in denen eine klassische ovarielle Stimulation aus medizinischen Gründen nicht erlaubt ist
- Frauen mit Brustkrebs in der Anamnese (Letrozol/ Femara)
Die Überwachung des Verfahrens erfolgt durch regelmäßige transvaginale Ultraschalluntersuchungen und Bluthormontests, um die Wirkung der Verabreichung von Hormonpräparaten zu bewerten und die Dosierung entsprechend den Ergebnissen der Tests anzupassen.
Clomiphencitrat
Clomiphencitrat ist die Substanz, die sich an Östrogenrezeptoren im Gehirn bindet, was zu einem falschen Signal über Östrogenmangel an das Gehirn führt. Dies Signal regt das Gehirn an, größere Mengen von endogenen Gonadotropinen (FSH, LH) über die Hypophyse zu produzieren als jene, die in einem natürlichen Zyklus produziert werden. Diese Gonadotropine stimulieren ihrerseits die Eizellen, mehr als einen Ovarialfollikel zu produzieren.
Clomiphencitrat wird normalerweise vom 3. bis zum 7. Tag des Zyklus in einer Dosis von 100 mg pro Tag verabreicht. Ist die ovarielle Reaktion nicht zufriedenstellend, kann die Dosis auf 150 mg erhöht werden. Die Ovarialfollikel sind mit einer Größe mehr als 18 mm im Brutto-Durchmesser reif. Ist dies der Fall wird das Choriongonadotropin hCG verabreicht, um die endgültige Reifung der Ovarialfollikel zu bewirken. Dies führt was zur automatischen Ovulation.
Wenn nach 4-6 Zyklen keine Schwangerschaft erreicht wird, werden aktivere Präparate, wie Gonadotropine, verwendet.
Vorteile der Behandlung sind die niedrigen Kosten und die Leichtigkeit der Einnahme. Die Nachteile hingegen sind die niedrigen Schwangerschaftsraten von 8-15% pro Zyklus, die Möglichkeit einer Zwillings- oder Eileiterschwangerschaft, Überstimulierung der Ovarien, Medikamentenversagen und andere Nebenwirkungen, wie vasomotorische Störungen und veränderte Fließfähigkeit des Zervixschleims.
Letrozol (FEMARA)
Es ist eine Substanz, die das Aromatase-Enzym selektiv inhibiert und die Produktion von Östrogen aus den Geweben drastisch reduziert.
Hauptindikation ist die zusätzliche Verabreichung an Frauen, die an Brustkrebs erkrankt und operiert worden sind, sie vor den körpereigenen Hormonen zu schützen.
Ihre Fähigkeit, die Produktion von Östrogen zu hemmen, wird auch bei Unfruchtbarkeit verwendet, um eine Ovulation zu induzieren. Niedrige Östrogenspiegel bewirken dazu, dass die Hypophyse größere Mengen endogener Gonadotropine (FSH, LH) produziert als die Anzahl eines natürlichen Zyklus. Diese stimulieren ihrerseits die Eizellen, um mehr als einen Ovarialfollikel zu hervorbringen zu können.
Es wird normalerweise vom 3. bis zum 7. Tag des Zyklus in einer Dosis von 4 mg pro Tag verabreicht. Wird eine zufriedenstellende ovarielle Reaktion nicht erreicht, kann die Dosis auf 6mg erhöht werden.
Reif sind die Ovarialfollikel mit einer Größe mehr als 18 mm im Brutto-Durchmesser. Jetzt wird das Hormon Choriongonadotropin hCG verabreicht, um die endgültige Reifung der Ovarialfollikel zu verursachen. Dies wird 32 bis 36 Stunden später zu einer automatischen Ovulation führen.
Vorteile der Behandlung umfassen niedrige Kosten, leichte Aufnahme und Sicherheit in der Verwenundung bei Frauen mit Brustkrebs.
Zu den Nachteilen gehören eine niedrige Schwangerschaftsrate von 8-15% pro Zyklus, die Wahrscheinlichkeit einer Zwillings- oder Eileiterschwangerschaft, die Möglichkeit einer Überstimulation der Ovarien, das Medikamentenversagen und andere Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und allgemeine Belastbarkeit.
Im Gegensatz zu Clomiphencitrat verursacht Letrozol keine Veränderung des Zervixschleims. Es besteht daher keine Notwendigkeit, dass seine Anwendung von einer intrauterinen Insemination begleitet wird.
Gonadotropine
Bei Ausfall der Ovulationsinduktion mit Clomiphencitrat wird die Verwendung von Gonadotropinen (FSH, LH) für eine kontrollierte Induktion und mehrfache Ovulation der Ovarien eingesetzt. Die Verabreichung beginnt an den Tagen 2 bis 3 des Zyklus, üblicherweise in einer Dosis von 75-150 iu pro Tag, bis reife Ovarialfollikel produziert werden. Die Dosis von Gonadotropinen wird täglich individualisiert. Alle 3-4 Tage wird eine erneute Prüfung mit Bluttests und Ultraschalluntersuchung der Eizellen und der Gebärmutter durchgeführt, so dass die verabreichte Dosis der Reaktion der Ovarien und den Prüfungsergebnissen entsprechend angepasst wird.
Als reif gelten die Ovarialfollikel mit einer Größe mehr als 18mm im Brutto-Durchmesser. Um die endgültige Reifung der Ovarialfollikel zu verursachen, wird das Hormon Choriongonadotropin hCG verabreicht, was 32 bis 36 Stunden später zu einer automatischen Ovulation führen wird.
Zur Vermeidung einer vorzeitigen Ovarialfollikelruptur und eines Eizellverlustes durch hormonelle Stimulation werden Antagonisten von Tag 6 der Stimulation verabreicht, die die Sekretion der Hormone der Gehirnhypophyse (FSH, LH) hemmen. Sie erlauben die schrittweise Erhöhung der Ovarialfollikel bis zu ihrer endgültigen Reifung, ohne das Risiko einer vorzeitigen Luteinisierung und eines Eizellverlustes von Ovarialfollikeln besteht. Die Kombination mit der intrauterinen Insemination erhöht die Schwangerschaftsrate (10-20%), die aber weit von derselben Rate bei IVF ist (40-50% je nach Alter), so dass in den letzten Jahren die Verwendung von Gonadotropinen für die Ovulationsinduktion hauptsächlich in In-vitro-Fertilisation angewendet wird.
Die Nachteile dieser Technik umfassen die Möglichkeit einer Zwillingsschwangerschaft. Auch ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom, welches zum Absetzen der hormonellen Verabreichung und zur Aufhebung des Zyklus führen kann, ist möglich.